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Europameisterschaft JMC in Skopje

Erste EM für KonTakt (SmallGroup) und Lilly (JMC-Solo)

Zum ersten Mal hatten sowohl die JMC-SmallGroup KonTakt und auch unsere Solo-Tänzerin Lilly die Möglichkeit an einer Europameisterschaft teilzunehmen. Ertanzt hatten sie sich dieses Ticket bei der Deutschen Meisterschaft zu Hause in Dresden. Das ist nun schon fast ein Jahr her. Eine lange Zeit. Dazwischen lag für die Tänzerinnen eine Weltmeisterschaft im Dezember 2021 in Warschau und fünf Turniere in der 2. Bundesliga mit der großen JMC-Formation InsTanz.
Verständlich, dass sich in der Zwischenzeit die Choreografien geändert hatten und der Fokus längst auf der nächsten Saison liegt. Damit konnten die mitgereisten Fans am 9. & 10. September in der Jane-Sandanski-Arena in Skopje Premieren erleben, die sonst erst zur Rangliste einen Monat später in Griesheim dran gewesen wären. Eine Vorab-Generalprobe für die neue deutsche Saison sozusagen. Eigentlich sollte die EM im Nationaltheater der nordmazedonischen Hauptstadt stattfinden. Kurzfristig hatte der Veranstalter auf die große Arena ausweichen müssen, in der sonst der Handballverein Vardar Skopje zu Hause ist.

Skopje und Nordmazedonien insgesamt als südlichste der ehemaligen jugoslawischen Republiken fallen durch große Gegensätze auf. Da ist zunächst der kulturelle Wechsel zum Islam, wo uns der Muezin oder besser die Muezine zuverlässig früh um 6 Uhr mit ihrem Krach geweckt haben. Die Delegation, die auf dem Landweg eingereist war, fand perfekte neugebaute Straßen vor. Mit Massen an Müll und gelegentlich auch brennenden Müllkippen direkt am Straßenrand.. Neu gebaute zum Teil prunkvolle Gebäude direkt neben unvollendeten Ruinen.

traumhafte Balkan-Natur und die Dinge, die dort nicht hingehören
Bild 1: traumhafte Balkan-Natur und nordmazedonische Dinge, die dort nicht hingehören
Auch die Qualität unserer Zimmer im Old Konak Hotel in Skopje hatte die gesamte Bandbreite zu bieten. Ausgerechnet bei Annika, wo es wirklich wichtig gewesen wäre, waren die Sanitäranlagen unterirdisch. Annika schlug all unsere Hilfsangebote zum Zimmerwechsel aus und hat diese Zumutung am Ende gut gemeistert. Uli, Ina, Maine & Stefan hatten mit weiteren Schlafgelegenheiten im Auto vorgesorgt. Das Wohnmobil von Uli & Ina war einerseits Gepäckbasis, damit die Mannschaft mit Handgepäck fliegen konnte. Und später auch Shuttlebus vom Flughafen und zur Halle. Die Taxipreise sind durchaus erschwinglich, sofern man nicht über den Tisch gezogen wird: Wie leider einmal bei Annika passiert. Ich glaube dennoch: Die WoMo-Shuttle-Fahrten waren für alle Insassen ein echtes Highlight.

unser Joker Lilly in Aktion
Bild 2: Der Hausberg von Skopje mit seinem Gipfelkreuz
Was nur die Bus & Seilbahnfahrt zum heiligen Kreuz auf dem 1066 m hohen Stadtberg von Skopje noch getoppt haben könnte. Richtig, da war noch was zwischen den vielen orientalisch angehauchten Erlebnissen auf dem Balkan: Tanzen.

unser Joker Lilly in Aktion
Bild 3: Walk into the Painting von der VIP-Loge der Halle aus gesehen

Als erste am Freitagnachmittag durfte KonTakt gemäß dem neuen Thema „into the Painting walken“. Die Mannschaft war super drauf, hatte richtig Lust zu tanzen und kam am Ende doch geknickt von der Fläche. Was war eigentlich los, fragten sich die etwas entfernt auf den Rängen sitzenden Zuschauer. Äußerlich war nichts zu sehen, was irgendwie nicht geklappt haben könnte, Aber für die Tänzerinnen hatte es sich leider nicht so gut wie erhofft angefühlt. Diesmal gab es keine zweite Auftrittschance für das gute Gefühl. Ein Schicksal, dass wir mit den deutschen Meistern DanceWorks aus Ludwigsburg teilen, die unmittelbar vor KonTakt auf Platz 21 einsortiert wurden.

unser Joker Lilly in Aktion
Bild 4:unser Joker Lilly in Aktion
Leider kam einen Tag später auch unser „Joker“ Lilly nicht so glücklich wie erhofft von der Fläche zurück. Perfekt ist eine Premiere wahrscheinlich nie, weil die Routine noch fehlt. Aber eine schöne Generalprobe für Griesheim.

Über die sich die Fans in jedem Fall voll gefreut haben. Erstmals überhaupt eine Solistin auf einer internationalen Meisterschaft anfeuern zu dürfen. Das Lilly ein zweites Mal tanzen darf, war im Vorfeld schon unwahrscheinlich. Weil das Feld der 50 Solistinnen planmäßig auf 15 reduziert wurde. Ein krasser Schnitt, der alle deutschen Mädels nicht in die nächste Runde brachte. Auch hier wurden die deutschen Teilnehmerinnen „kompakt“ auf Platz „um die 30“ gewertet, so dass die Rangliste in Griesheim Spannung erwarten lässt. Ein wirklich ergreifendes Detail hatte diese EM: Die abendliche „Presentation of the nations“. Ausgerechnet diese wilde Party aller Tänzer*innen des Tages hatten unsere Mädels im Foyer zunächst verpasst und konnten es erst später von den Rängen aus genießen. Eine Steigerung fürs „Feeling“ beim nächsten Mal ist also auf jeden Fall drin. 😉