Erik Heyden/Julia Luckow erreichen zum zweiten Mal WM-Silber
Im Rahmen der Hungary Open fand für Erik und Julia einer, wenn nicht sogar der Höhepunkt des diesjährigen Jahres statt – die Weltmeisterschaft der Senioren I. Eingebettet in zahlreiche nationale ungarische Meisterschaften traten am Sonntag lediglich 17 Paare in der Kombination gegeneinander an. Ein Jahr zuvor, im französischen Lyon, musste man, um das Finale zu erreichen, noch doppelt so viele Paare schlagen. An Qualität mangelte es dem etwas reduzierten Feld allerdings nicht. Bis auf den Vizeweltmeister der Kombination aus 2020, fanden auch in diesem Jahr alle Finalisten der letzten WM den Weg nach Ungarn.

Mit einem sehr guten Gefühl und einem dritten Platz aus der diesjährigen WM-Latein im Gepäck, ging es für das sächsische Ausnahmepaar in Szombathely bereits auf bekanntes Parkett. Genau drei Jahre zuvor ließen sie in dieser Halle ihren Traum, bei einer Weltmeisterschaft einmal ganz oben auf dem Treppchen zu stehen, wahr werden. Der Wunsch die Beiden im Jahr 2021 noch einmal an gleicher Stelle live zu sehen bewegte dieses Mal deutlich mehr Menschen als 2018 dazu, die lange Fahrt auf sich zu nehmen. Sowohl Freunde und Familie, als auch langjährige Vereins- und Trainingskollegen machten sich auf die fast 700km lange Strecke nach Szombathely.
Der humane Zeitplan, mit einer Eröffnungszeremonie um 13 Uhr, ermöglichte eine gute Turniervorbereitung mit mentaler Einstimmung, Styling und Eintanzen.
An der Austragungsstätte, sah man nur eine unscheinbare in die Jahre gekommene Halle, welche innen aber mit einem hübschen Saal samt Holztäfelung und imposanten Kronleuchter über der Tanzfläche überraschte. Durch sein geringes Ausmaß konnte die Atmosphäre direkt zu den Paaren auf die Fläche transportieren werden. Mit kurzer Verspätung startete dann die Weltmeisterschaft mit dem Einmarsch der Paare, der Nationalhymne des Ausrichters, sowie dem Eid der Sportler und Wertungsrichter. Tänzerisch begann das 10-Tänze Turnier wie gewohnt mit der Vorrunde der Standardtänze, gefolgt von den Lateintänzen. Unser Ausnahmepaar erreichten die Zwischenrunde, welche zeitnah folgte und die Paare damit konditionell etwas prüfte. Erik und Julia ließen sich diese sportliche Herausforderung nicht anmerken und überzeugten auch in der zweiten Runde.
Eröffnungszeremonie Vorrunde Latein Vorrunde Standard

Ob durch die motivierenden Rufe vom Parkettrand oder vielleicht auch Taktik konnte man eine Steigerung der Leistungen zur der Vorrunde bei den Beiden erkennen. Die Spannung auf das Finale war greifbar und Erik und Julia wurden den Erwartungen ihres Fanblocks gerecht und schafften den Sprung unter die Besten sechs Paare der Seniorentanzwelt. Im Finale überraschte Julia dann noch mit einem weißen Kleid, wodurch sie schnell zur Eisprinzessin getauft wurde. So gar nicht kühl waren hingegen die fünf heißen Lateintänze zum Ende einer langen 10 Tänze WM-Reise.

Die nächsten Minuten wurden zur Zerreißprobe für unser Paar und den mitgereisten Fans. Zum Schluss standen Erik und Julia, mit den Weltmeistern von 2020 Ruben Viciana Lopez/Eva Moya, als letzte an der Fläche – die Spannung bei der Delegation am Siedepunkt.
Am Ende hieß es „Vizeweltmeister für Erik Heyden und Julia Luckow“! Sie gewannen die Silbermedaille, in einer sehr besonderen Turniersaison und kräftezehrenden WM-Vorbereitung.
Sebastian Markowski
